a taste of 2001
Odyssee für drei Soprane, acht Instrumente, Video und Klanginstallation
unter der Verwendung der Kurzgeschichte „The Sentinel“ von Arthur C. Clarke
(in Co-Autorenschaft mit Ralf Hoyer)
UA November 2001 KULTURBRAUEREI BERLIN Dauer 2 h 9 min
Interpreten der Uraufführung
Maacha Deubner, Sopran
Ksenia Lukic, Sopran
Katia Guedes, Sopran
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Kammerensemble Neue Musik Berlin
Gudrun Reschke, Oboe
Simone Otto, Saxophone
Markus Schwind, Trompete
Natascha Zickerick, Tuba
Robin Hayward, Tuba
Ekkehard Windrich, Violine
Thomas Glöckner, Violine
Yaron Satvi, Kontrabass
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Sir Arthur C. Clarke, Stimme
Nico Felden Video
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mit Unterstützung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt sowie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.
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Der Titel dieser MusikTheaterInstallation bezieht sich zum einen auf den 1968 entstandenen Sience-Fiction-Film 2001: A Space Odyssey von Stanley Kubrick und Arthur C. Clarke, zum anderen geht es um das Bewußtsein des Augenblicks in 2001, also um das Hören / Sehen / Ertasten / Erspüren / Schmecken, um das Empfinden von unmittelbarer Gegenwart.
…nun, da wir uns in der Handlungszeit der Geschichte des Filmes befinden, so werden seine Elemente als universell verständliche Bezugspunkte benutzt, um unseren Fortschritt zu messen…unser Fortschritt bezüglich künstlicher Intelligenz ist hinter der Fiktion zurückgeblieben. Wir können zwar einen HAL(Supercomputer) bauen, der uns (fast) alle beim Schach schlagen würde, doch er könnte noch nicht unsere Gefühle bei einer erlittenen Niederlage ergründen; ein realer HAL könnte zu uns sprechen, hätte aber immer noch Mühe, unsere Worte zu verstehen, und erst recht…sie uns von den Lippen abzulesen…unsere Zukunft im Weltraum scheint sogar in noch weiterer Ferne zu liegen… (Stephen Baxter)
Die Idee ist, ein mit dem Film in sonderbarer Resonanz liegendes musikalisches Parallelgebilde entstehen zu lassen, eine Gratwanderung zwischen Distanz und Nähe zum Film und zum Jahr 2001.
Die Länge des Filmes (ca. 2h 09 min) bestimmt auch die Länge dieser MusikTheaterInstallation, die zeitliche Struktur der Filmschnitte bildet das Raster für die musikalischen Abläufe und Aktionen, die ihrerseits das übernommene Raster mit neu Wahrnehmbarem erfüllen.
Ein wichtiges Gestaltungselement des Filmes ist die Diskrepanz von Bewegungsgeschwindigkeiten zwischen der akustischen und der optischen Ebene (z.B. der Donauwalzer dreht sich schneller als die von außen gesehene Raumkapsel, das gleichförmige Schweben des Astronauten im All steht im Gegensatz zu den rhythmischen Atemgeräuschen usw.). Diese Diskrepanz, wie auch die Überlagerung von verschiedenen Zeitebenen finden durch das Prinzip der Transformation auch auf kompositorische Details Anwendung.
Die Kurzgeschichte The Sentinel (dt. Der Wächter/1948) von Sir Arthur C. Clarke bildete den Ausgangspunkt für den Film 2001: A Space Odyssey. In einer eigens für das Projekt A Taste of 2001 erstellten Aufnahme hat Sir Arthur, der 84jährig auf Srilanka lebt, Ausschnitte daraus selbst gelesen.
Eine wesentliche klangliche Komponente des Stückes wird über eine speziell dafür entwickelte Klanginstallation realisiert. Diese besteht aus fünf Plattenobjekten, die mittels Tiefton-Transducer in Schwingungen versetzt werden können. Durch ihre Anordnung bilden sie einen unregelmäßig geformten Aktionsraum, in dem sich die elf Instrumentalisten / Stimmen bewegen. An bestimmten Stellen des Raumes installierte Mikrophone ermöglichen es, während des Stückes aufgenommene Signale zeitgleich oder verzögert wahlweise in die Klanginstallation oder andere elektroakustische Schallquellen einzuspeisen.