zu: Zauberflöte 2.2
zu: Zauberflöte 2.2 (Musiktheater)
…Zur Uraufführung von ZAUBERFLÖTE 2.2 gab es uneingeschränkten Applaus. Kichern statt Koloraturen , toben statt tremolo und gigsen statt geigen – der Gegensatz zu Mozarts Musik konnte nicht brachialer ausfallen. In einer Mischung zwischen Kammeroper und Pantomime spielte sich inmitten zwölf gläserner Säulen eine Groteske ab, bei der nicht ganz klar wurde, wer hier auf den Arm genommen werden sollte: Goethe, Mozart, die Oper oder gar das Publikum. Zumal sich Goethe für die ZAUBERFLÖTE Teil 2 auch eine recht hahnebüchene Fortsetzung des Stoffes ausgedacht hatte… (Ruhrnachrichten Dortmund 2.9. 99)
…dass sich trotz allem Fragmentarischen ein Spannungsbogen entwickelt, dafür sorgt vor allem die bizarre, wunderbar ökonomisch eingesetzte Musik, die mit einem Instrumentarium aus Klarinette, Violoncello, Posaune und Schlagzeug vollkommen auskommt. Zwischen atonaler Expressivität, derb hingerotzten Posaunentönen und minimalistisch vibrierenden Klangflächen abwechselnd, steigert sich der musikalische Fluss bis hin zu einem wilden Rapduett zwischen Papageno und Papagena… (Der Tagesspiegel Berlin 23.10.99)
… ZAUBERFLÖTE 2.2 greift die Problematik des Stoffes auf, transportiert sie aber gottlob ohne jegliche Moralinsäure, zweihundert Jahre weiter, ins Heute und Jetzt von „Dolly“ , „Zesel“ und Sloterdijks elitärer Menschenpark-Vision. Ende August wurde ZAUBERFLÖTE 2.2 in Krefeld uraufgeführt. Als Teil des Kunstsparten übergreifenden Festwochen – Zyklus „Das XX. Jahrhundert“ kam es nun, in der schlüssigen und gewitzten Inszenierung von Thomas Krupa, ins Berliner Hebbeltheater…
.. Papageno und Papagena , ihre flinken Wort- und Mienenspiele zählen zu den Höhepunkten des Abends, ebenso die Gesangsprobe aller sieben Protagonisten an der Rampe. Damit ist der Vorteil des Stückes gesichert. So ernst und heikel das Thema auch sein mag, sosehr verstehen sich die Regie und Musik (Susanne Stelzenbach leitet das mit vier versierten Instrumentalisten besetzt ART Ensemble NRW stilsicher) nur als Anreißer der Problematik – und nicht als deren theatralischer Lösungsvorschlag.
…überhaupt muss Goethe kräftig bluten. Seine Worte werden häufig zerschnipselt und als Fetzen durch die Luft gewirbelt… (Frankfurter Allgemeine Zeitung 23.10.99)