DRUCK modul 1 – ich bin europa
M u s i k T h e a t e r I n s t a l l a t i o n
2004
für zwei Stimmen, Saxophon, Live-Elektronik und Zuspiel
Dauer ca. 55 Minuten
(in Co-Autorenschaft mit Ralf Hoyer)
Uraufführung 5. 12. 2004 Theaterhaus LOFFT
im Rahmen von GRENZREGIONEN Festival für zeitgenössische Musik Leipzig
Jaap Blonk, Stimme (NL)
Alex Nowitz, Stimme (D)
Ulrich Krieger, Saxophon (D)
Künstlerische und technische Leitung:
Susanne Stelzenbach und Ralf Hoyer
ich bin europa ist eine Zeile aus der futuristischen Triumph-Ode des portugiesischen Dichters Fernando Pessoa, in der er 1914 technischen Fortschritt, Geschwindigkeit, Omnipräsenz und Aufspaltung der Sinneswahrnehmung euphorisch feiert.
In einem Raum sind die drei Akteure an unterschiedlichen Positionen installiert. Sie haben Head-Set-Mikrophone auf, an ihrer Kleidung sind Lautsprecher angebracht. Alle sind miteinander vernetzt. Die einzelnen Stimmen und das Saxophon sind live zu hören, werden aber auch über die Körperlautsprecher verstärkt und live-elektronisch dissoziiert. Eine weitere Ebene ist das Einspiel von Klängen und Geräuschen über die am Körper befindlichen Lautsprecher, so als kämen diese direkt aus dem Inneren der Personen selbst. Jede Figur ist somit ein Klangkörper in wörtlichem Sinn.
Wortfetzen und Erinnerungsbruchstücke aus der Sicht verschiedener Personen an verschiedenen Orten Europas fungieren als Hyperlinks in eine hyperaktive Hörlandschaft.
singen, sprechen, schreien, quetschen, pfeifen, trillern, kichern, zischen, tönen…
Ein wesentliches, immer wiederkehrendes Element der Komposition sind sogenannte TEXTLINEs, in denen in rhythmisch gesprochener Form konkrete Befindlichkeiten und Begebenheiten zum Ausdruck gebracht werden. In den dazwischen liegenden Passagen werden einzelne phonetische Bruchstücke, zumeist aus den TEXTLINEs kommend, zusammen mit den Klängen des Saxophons weiter ausgeformt und zu eigenständigen musikalischen Struktureinheiten entwickelt.